Brechung (2024)

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Totalreflexion Dispersion
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Unterabschnitte

  • Totalreflexion
  • Dispersion
(Siehe Tipler, Physik[Tip94, 1032])

Brechung (6)

Da jede Huygenssche Elementarwelle eine periodische Schwingung mit einer gegebenen Frequenz Brechung (7)darstellt, ändert sich die Frequenz beim Übergang von einem Medium in das zweite nicht. Da dieAusbreitungsgeschwindigkeit Brechung (8) kleiner ist, gilt für die Wellenlänge

Brechung (9)(3.5)

In einem Medium mit einer Brechzahl Brechung (10) ist die Wellenlänge kleiner. So hat rotes Licht Brechung (11) in Glas die Wellenlänge Brechung (12).

Brechung (13)

Geometrie der Brechung

Wir betrachten nun den Weg, den das Licht im Inneren eines Mediums zurücklegt. Wir berücksichtigen, dass dieGeschwindigkeit im Medium um den Brechungsindex Brechung (14) kleiner ist. Aus dem rechtwinkligen Dreieckwissen wir, dass

Brechung (15)Brechung (16)Brechung (17)
Brechung (18)Brechung (19)Brechung (20)(3.6)

Weiter ist
Brechung (21)Brechung (22)Brechung (23)
Brechung (24)Brechung (25)Brechung (26)(3.7)

Also gilt
Brechung (27)(3.8)

Wir kürzen mit Brechung (28) und setzen Brechung (29) und Brechung (30) und erhalten dasSnellius'sche Brechungsgesetz.

Brechung (31)

Brechung (32)

Materialien

Folien zur Vorlesung am 24. 04. 2002 (PDF)

Bei diesem Gesetz gibt es nur dann immer eine Lösung, wenn Brechung (33) ist. Sonst gibt es den Winkel derTotalreflexion. Wenn der vom optisch dichteren Medium einfallende Lichtstrahl gegen dieGrenzflächennormale den Winkel Brechung (34) hat und der Winkel des resultierenden Lichtstrahls gegen dieGrenzflächennormale im optisch dünneren Medium Brechung (35) ist, hat das Brechungsgesetz gerade noch eine reelleLösung.

Brechung (36)(3.9)

Für Winkel, die grösser als Brechung (37) sind, wird Licht aus dem optisch dünneren Medium total reflektiert.Die Reflexion geschieht in einer Tiefe von etwa Brechung (38) innerhalb des optisch dünneren Mediums.

Totalreflexion

Brechung (39)

(Siehe Tipler, Physik[Tip94, 1035]) (Siehe Gerthsen, Physik[GV95, 485])

Brechung (40)

Transport von Licht in einer Stufenindexfaser

Wenn Licht mit einem Winkel nahe der Achse der optischen Faser in diese eingekoppelt wird, dann wird dasLicht mit Totalreflexion transportiert. Nur Licht, das innerhalb des Akzeptanzwinkels den Faserkerntrifft, wird weitertransportiert. Wenn die faser gekrümmt wird, dann verlässt ein Teil des Lichtes die Faser:Krümmungen in der Faser erhöhen die Verluste.

Wenn der Faserkern den Durchmesser Brechung (41) hat, ist der effektive Weg vom Winkel Brechung (42) gegen die Achseabhängig. Die Hypothenuse ist Brechung (43) lang, der direkte Weg wäre Brechung (44). Dierelative Längenänderung ist

Brechung (45)(3.10)

Die Laufzeit hängt also davon ab, wie das Licht durch eine Glasfaser läuft. Zusätzlich trittDispersion auf. bei allen Gläsern ist
Brechung (46)(3.11)

Deshalb ist die Laufzeit für die verschiedenen Farben auch unterschiedlich. Da Brechung (47)ist ist auch
Brechung (48)(3.12)


Dispersion

(Siehe Tipler, Physik[Tip94, 1038])

Brechung (49)

Im allgemeinen Falle hängt die Phasengeschwindigkeit einer Welle von der Frequenz und vom Medium ab. Dasheisst für Licht, dass jede Farbe eine eigene Ausbreitungsgeschwindigkeit hat.

Links: Strahlengang durch ein Prisma. Rechts: Dispersion einiger Materialien

Durch die Dispersion des Lichtes, das heisst, dass die Brechzahl von der Wellenlänge abhängt, werden dieverschiedenen Farben unterschiedlich gebrochen. Jedesmal, wenn Licht durch die Grenzfläche Luft-Materie geht,werden unterschiedliche Farben unterschiedlich gebrochen. Dies bewirkt die folgenden Effekte:

  • die Chromatische Aberration bei Linsen (Farbsäume)
  • die Möglichkeit, ein Prisma als Spektralapparat zu verwenden
  • das Auseinanderlaufen von Signalen in Glasfasern
  • der Regenbogen

Brechung (52)

Federmodell für die Dispersion nach (Siehe Känzig, Mechanik und Wellenlehre[Kän78, 292]) .

Wir betrachten eine longitudinale Welle auf einem Feder-Masse-System. Die Bewegungsgleichung für die n-teMasse ist

Brechung (53)(3.13)

analog zur Gleichung für ein inneres Pendel bei gekoppelten Pendeln. Bei sehr kleinen Frequenzen schwingenalle Massen in Phase: wie bei den gekoppelten Pendeln gibt die gleichsinnige Bewegung aller Massen dietiefste Frequenz, die hier, da wir eine unendliche Anzahl Massen annehmen, null ist. Die maximale Frequenzerhält man dann, wenn jeweils zwei benachbarte Massen gegensinnig schwingen. Eine höher Schwingungsfrequenzist nicht möglich. Die minimale Wellenlänge ist Brechung (54) und entsprechend Brechung (55). Wir setzen Brechung (56) und erhalten
Brechung (57)(3.14)

Wir setzen als vorläufige Lösung für Brechung (58) an: Brechung (59). Da die Schwingung nurfür diskrete Positionen definiert ist, ersetzen wir Brechung (60) und erhalten als endgültigen Lösungsansatz
Brechung (61)(3.15)

Eingesetzt in die Bewegungsgleichung erhalten wir
Brechung (62)Brechung (63)Brechung (64)
Brechung (65)Brechung (66)Brechung (67)
Brechung (68)Brechung (69)
Brechung (70)Brechung (71)(3.16)

Brechung (72)

  • Für lange Wellen Brechung (73) oder Brechung (74) ist Brechung (75). Damit ist Brechung (76).
    Mit der Definition der Phasengeschwindigkeit Brechung (77) erhalten wir

    Brechung (78)


    Die Gruppengeschwindigkeit Brechung (79) ist

    Brechung (80)


  • Für Wellen mit Brechung (81) ist die Phasengeschwindigkeit

    Brechung (82)


    und die Gruppengeschwindigkeit

    Brechung (83)


  • Für Brechung (84) wird die Welle exponentiell gedämpft.

Brechung (85)

Brechung (86)

Dispersionsrelation für Federketten mit zwei unterschiedlichen Atomen.

Wenn eine Federkette mit einer regelmässigen Anordnung zweier ungleicher Massen gebildet wird, tritt zum vonden vorherigen Ausführungen bekannten akustischen Zweig ein optischer Zweig. Zusätzlich gibt esFrequenzen, für die es keinen reellen Brechung (87)-Vektor gibt. Diese Frequenzen (oder über Brechung (88) auchdiese Energien) sind keine propagierenden Wellen möglich. Gibt es neben longitudinalen auch transversaleWellen, zeigt die Dispersionsrelation nicht einen sondern drei Zweige akustischer Phononen.

Schwerewellen im tiefen Wasser haben die Dispersionsbeziehung

Brechung (89)(3.17)

Eine Konsequenz ist, dass sehr lange Wellen sehr schnell sind (Bsp. Tsunamis)

  • Brechung (90)
  • Dann ist Brechung (91)

Ein Puls oder eine Wellengruppe besteht aus Wellen benachbarter Frequenz. Analog zurModulation3.2 besteht ein Puls aus einerEinhüllenden sowie einer Phase, die für sich aber keine Information trägt. Eine längereRechnung[Kän78] ergibt, dass die resultierende Wellenfunktion aus harmonischen Welle Brechung (92) sowie der Modulation Brechung (93). Die resultierendeWelle ist

Brechung (94)(3.18)

Brechung (95)

Bei unserem Feder-Masse-System ist Brechung (96) wenn Brechung (97) ist. Das heisst, der Puls, der die Informationträgt, ist ortsfest. Wenn Brechung (98) nicht konstant ist, bewegen verändert sich die Form des Pulses, dadie verschiedenen Frequenzanteile sich unterschiedlich schnell ausbreiten.

Lösungsmöglichkeiten

  • Dispersionskompensation. Sie ist aufwendig und wird hauptsächlich bei Kurzpuls-Lasersystemen angewandt.
  • Betrieb des Systems bei einer Wellenlänge, bei der die Dispersion minimal, also Brechung (99) möglichst konstant ist. Dies wird bei der optischen Kommunikation angewandt (Wellenlängen 1300 nm und 1500 nm).
  • Man setzt die Datenrate auf niedrigere Werte, verbreitert also die Pulse und minimiert so die Fehler durch die Dispersion. Bis zu einer Verringerung der übertragenen Datenrate um den Faktor 2 kann der Geschwindigkeitsverlust meist durch die Anwendung von Kompressionsalgorithmen minimiert werden.
Brechung (100) Brechung (101) Brechung (102) Brechung (103) Brechung (104)
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